Der Gründer des Indienhilfe e.V. (Kelkheim)

Gegründet wurde der Indienhilfe e.V. (Kelkheim) von dem Theologie-Professor Dr. Josef Hainz, der im Jahre 1936 in Holzkirchen / Oberbayern geboren wurde und sein ganzes Leben seiner bayerischen Heimat sehr verbunden blieb.

Im Jahre 1981 erhielt er den Ruf als ordentlicher Professor am Fachbereich Katholische Theologie der Johann-Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main und am Institut für Theologie und Sozialethik an der TH Darmstadt. 2001 trat er in den Ruhestand, setzte aber seine Lehrtätigkeit für die Hörer im Studium des 3. Lebensabschnitts noch viele Jahre fort.

Im Jahre 1988 wurde Prof. Hainz von einem bayerischen Förderkreis eingeladen, mit nach Indien zu fahren. Beeindruckt von dem, was er gesehen und erlebt hatte, gründete er in der Folge am 10. Februar 1989 mit 15 weiteren Personen in Kelkheim den Indienhilfe e.V., der sich zum Ziel setzte, "Dörfer für Indien" zu finanzieren und somit den Ärmsten der Armen in Indien zu helfen.

In den ersten Jahren ging es vor allem darum, die Lebensbedingungen der auf dem Land lebenden Lambadas, einem Ureinwohnervolk im Süden Indiens, zu verbessern. Motor der Dorfentwicklung vor Ort war die VRO (Village Reconstruction Organisation), eine von dem belgischen Jesuiten P. Michael A. Windey gegründete Organisation im Süden Indiens (Bundesstaaten Andhra Pradesh, Orissa, Tamil Nadu). Prof. Michael Windey war zeit seines Lebens ein sehr enger Freund und Vertrauter von Prof. Hainz. Das Motto der VRO war „Schenk mir ein Dorf für Indien“. Durch dieses Motto und durch seine Besuche vor Ort fühlte sich Josef Hainz unendlich motiviert. 1989 gab er den Startschuss für 30 Jahre intensivstem Engagements für die Ärmsten der Armen in Indien.

Begonnen wurde mit den ersten Dörfern bereits 1990, später kamen dann Kindergärten, Schulen, Ausbildungszentren und Gesundheitszentren hinzu. Unter der Leitung und der Inspiration von Josef Hainz wurden 41 Dörfer, 5 Schulen, 3 Ausbildungszentren und 5 Gesundheitszentren errichtet und von der VRO mit finanzieller Unterstützung der Indienhilfe betrieben.

Bald kamen weitere Schwerpunkte hinzu, weil die indischen Jesuiten und indische Ordensschwestern von dem großen Engagement der Indienhilfe gehört hatten. Es wurden Ausbildungs- und Hilfsprojekte bei dem Volksstamm der Warlis (nördlich von Bombay) unterstützt sowie Gesundheits- und Ausbildungsprogramme für Mädchen und Frauenprojekte in Maharastra (Phulgaon, Panvel) und in Tamil Nadu (Kodaikanal) gefördert.

Prof. Dr. Josef Hainz war bis zu seinem Tod am 20.02.2018 im Vorstand der Indienhilfe tätig und er hat dem Verein durchgehend als 1. Vorsitzender vorgestanden. Er war ein begabter Redner und begnadeter Prediger und hat durch diese rhetorischen und mitreißenden Fähigkeiten erreicht, daß sich über die Jahre ca. 100 feste Mitglieder und mehrere Hundert Förderer dem Verein angeschlossen haben. In Summe hat der von Josef Hainz initiierte und inspirierte Verein bis heute die stolze Spendensumme von mehr als 5 Millionen Euro aufgebracht. Dies wäre ohne Josef Hainz nicht möglich gewesen.