Die Dorfbauorganisation
Village Reconstruction Organization (VRO)
Die VRO wurde von dem belgischen Jesuitenpater Prof. Dr. Michael Windey am 6. Januar 1971 nach heftigen Monsumregen im Godavari Delta gegründet. Bis zu seinem Tod im September 2009 war Prof. Michael Windey ihr Leiter. Die VRO verfolgt das Ziel, der verarmten indischen Landbevölkerung in den Bundesstaaten Andhra Pradesh, Orissa und Tamil Nadu ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Heute wird die VRO von den Jesuitenpatres Peter Daniel und Raju Velangani geleitet. Die VRO hat bis heute zahlreiche Unterstützer und Förderer aus verschiedenen europäischen Ländern.
Die Indienhilfe hat gemeinsam mit der VRO 41 Dörfer v.a. im Großraum von Hyderabad unter dem Slogan „Schenk mir ein Dorf für Indien“ gebaut. In jedem Dorf wurde ein Kindergarten mit einer eigens von der VRO ausgebildeten Kindergärtnerin eingerichtet. Zwischen den mit Unterstützung der Indienhilfe gebauten Dörfern wurden von der VRO Schulen und Ausbildungszentren für Kinder und Jugendliche eingerichtet. In der Spitzenzeit betrieb die VRO 15 Schulen, 6 Ausbildungszentren und 5 Gesundheitszentren in dem Gebiet um Hyderabad.
Mit dem Tod von Prof. Michael Windey und begleitet vom Aufbau immer größer werdender stattlicher Unterstützungsprogramme hat die Indienhilfe 2006 den Dorfbau eingestellt und seit 2010 werden auch keine Schulen und Ausbildungszentren mehr unterstützt, weil der indische Staat die allgemeine Schulpflicht eingeführt hat.
Die VRO wurde bis zum Jahr 2019 von der Indienhilfe unterstützt, in den letzten drei Jahren mit 15.000 Euro jährlich. Diese Gelder benötigte die VRO, um über eigene Mitarbeiter die Dorfbetreuung durchzuführen, die Dorfgemeinschaften an staatliche Fördermöglichkeiten heranzuführen, die Frauen in den Dörfern in Selbsthilfegruppen zu organisieren und die Kinder und Jugendlichen zum Schulbesuch zu bewegen und sie dabei zu begleiten. Auch nach 2019 wird die VRO die Programme fortsetzen, dazu aber einige von der Indienhilfe gebaute Zentren und Schulen verkaufen und die Mittel nutzen, die Programme fortzusetzen.